Vorwort zu einer Ausgabe der ersten Eichstätter Forst- und Holzordnung nach Sax/Forstwissenschaftliches Centralblatt 1889

Aichstaedtische Forst und Holz-Ordnung

 

wie dieselbe zu dem löblichen Stift und Bisthum Eystett zu desselben Städten, Märkten und Gerichten Dero zugehörigen Gehölzen, gehalten wird.

Aufgericht den 23 Monatstag May 1592

Wir Caspar von Gottes Gnaden Fürstbischof zu Eichstätt entbieten allen und jeden unseres Stiftes Praelaten, Praelatin, Pflegern, Kastnern, Richtern, Voegten, Bürgermeistern und insgemein allen unsern Unterthanen Gruß, und geben Euch zu erkennen, daß in unserem des Stifts sowohl als auch Anderen eigenen Hölzer so fahrläßig und übel gehaust, da selbe so untreulich und unnützlich verschwendet, und die jungen Schläge gar nicht gehegt werden, daraus zu besorgen, im Fall wir jetzt nicht eines Stiftes Einsehen halten, allen Nachkommen an Gehölz großen Mangel und Abgang kommen würde. Diesem Schaden zuvorzukommen, und damit künftig die abgetriebenen Schläge wieder besamt und bepflanzt, auch alle Unordnung der Abgabe des Holzes abgeschafft werde, haben wir mit Unseres Thum-Capitels Rath und Vorwissen uns zu nachfolgender Forst- und Holz-Ordnung verglichen, auch unsern Jaegermeister hierüber zu einen obristen  Forstmeister würdig verordnet. Entbieten hier auf allen unseres Stiftes Praelaten u. diese beschlossene Ordnung steif, fest und ernstlich zu halten, die Verbrecher jedesmal vermög der Ordnung zu verwirkter Strafe anzuhalten, damit doch die Wald-Gehoelz so viel wie möglich zu ihrem vorigen Stand gebracht, und zum Nutzen den Nachkommen in gutem baulichen Wesen mögen geordnet werden u. 

Gegeben in unserm Schloß wilibaldsberg im: 1592ten Jahre. 
Caspar Ep: Eystett;-

TITELBLATT: Deckblatt einer Ausgabe der ersten Eichstättischen Forst- und Holzordnung von 1592/Staatsarchiv Nürnberg

 

REDAKTION: 1992 Forstamt Eichstätt / FD Horst Kreuzberger 
 

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

GESCHICHTEN DES EICHSTÄTTER WALDES

1730 "DIE ANLAGEN" 
Vom offenen Barockgarten des 18. Jahrhunderts 
zum stillen Naturerlebnis der Jahrtausendwende 

DIE UNIVERSITÄTS UND SCHULSTADT Eichstätt 
1781 ehedem auch Sitz einer Forstschule

1785 EIN STERN FÄLLT VOM HIMMEL
oder der Meteorit von Wittmes

1817 - 1855 LETZTE GLANZLICHTER HÖFISCHER-JAGD 
der Sau- oder Schweinspark, der Hirschpark, 
die Fasanerie 

1910 DIE AFFENTALFICHTE
oder ein Christbaum so hoch wie der Domturm 

1973 NATUR PUR
das Naturwaldreservat im Beixenhart 

DIE ORKANE VIVIAN UND WIEBKE 
zertrümmern am 28. Februar/1. März 1990 
die Wälder und die Arbeit von Waldbesitzern 
und Forstleuten 

DIE FORSTVERWALTUNG IM EICHSTÄTTER LAND und DAS FORSTPERSONAL 

LITERATURVERZEICHNIS