Wald von Eichstätt

Ein Werk von: Forstrat Leythäuser - Am Ende des 19 t. Jahrhunderts


Vorwort

Von dem Gedanken ausgehend, daß es für den äußeren Forstbeamten von hohem Interesse sein muß, etwas von der Vergangenheit und von der Geschichte des seiner Pflege unterstellten Waldes kennenzulernen, um schließlich sich aus den verschiedenen wirtschaftlichen Vorgängen, welche im Lauf der Zeiten das Wohl und Wehe des Waldes beeinflußten, ein Bild über dessen Entstehung und allmählicher Entwicklung machen, sowie ein Urteil über dessen möglichst vorteilhafteste Behandlung bilden zu können, habe ich es unternommen - wohl wissend, daß es nur ein schwacher Versuch bleiben wird - die forstliche Entwicklung des Eichstätter Waldes unter Benützung der mir bekannt gewordenen und zugänglichen Literatur und amtlicher Aktenstücke darzustellen.

Der Eichstätter Wald begreift im großen Ganzen die Bezirke der k. Forstämter Pappenheim, Schernfeld, Eichstätt - Ost und - West, Hofstetten, Rapperszell, Kipfenberg und Kinding. Es sind also diejenigen Waldbezirke welche unter dem Namen „oberes Hochstift“ gleichfalls der fürstbischöflichen Machtsphäre einverleibt waren, hier nicht berücksichtigt. So oft daher in vorstehenden Blättern vom Hochstifte die Rede ist, bezieht sich das Gesagte nur auf das „mittlere und untere Hochstift“.

Die Literatur ist, soweit sie das Forstliche allein berührt, meines Wissens ziemlich karg. Bekannt war mir nur die im forstwissenschaftlichen Zentralblatt 1889 pag. 329 erschienene Abhandlung über das Forst- und Jagdwesen vom Hochstift Eichstätt bis 1803 bzw. 1855 aus der Feder des p. k. Regierungsdirektors von Sax. Die umfassendsten Aufschlüsse über die Geschichte des Hochstifts gibt gleichfalls Sax in seinen Werken „Geschichte des Hochstifts und der Stadt Eichstätt“ v. J. 1857 und „die Bischöfe und Reichsfürsten von Eichstätt“ 1884. Dieselben wurden auch in ausgiebigster Weise benützt. Die Darstellung der geognostischen Verhältnisse stützt sich auf das vortreffliche Werk des k. Oberberg- Direktors von Gümbel „die Beschreibung der fränkischen Alb“ 1891. Ferner wurden benützt „die Waldgeschichte des Altertums“ vom Forstmeister A. Seidensticker 1886, „Das geographisch statistisch - topograph. Lexikon von Franken“ xx von Buntschuh 1800, Fischers Einführung des Christentums in Bayern 1863 und vor allem die reichhaltige Registratur des Forstamts Eichstätt-Ost.

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